Bild © AVS ETSCHTAL

Im Jahre 1959 wurde unsere Sektion gegründet, nachdem wir voher bereits drei Jahre als Außenstelle der Sektion Bozen bestanden hatten.

In diesen Jahren konnte viel an Erfahrung gesammelt werden, so daß der Gründung einer eigenen Sektion nichts mehr im Wege stand.

Ehemahliger Bericht der Sektion:

Vom Einzugsgebiet her kann unsere Sektion aus bergsteigerischer Sicht wohl sehr wenig bieten: wir können weder einen großen Bergipfel unser eigen nennen, noch können wir uns mit großen Namen der alpinen Erschließungsgeschichte schmücken; wir haben und hatten nie einen Pingera, einen Innerkofler, einenStabeler, einen Santner-und wie die großen der Berggeschichte geheisen haben oder heisen. Das besagt aber nicht, daß das Bergsteigen gerade ab Beginn der 50er Jahre nicht auch in unseren Gebiet, also im mittleren Etschtal, an Bedeutung gewonnen hat. Also: man endeckte die Berge,die Begeisterung, auf die Berge zu ziehen, war gegeben; einige Pioniere standen bereit. Gehen wir also etwas über 60 Jahre zurück, als sich einige begeisterte Burschen von Nals und von den Nachtbargemeinden zusammensetzten, um erst einmal über eine Gründung einer AVS- Außenstelle nachzudenken und dann zu entscheiden.

Die Bergsteigerei hatte sich gerade in den noch „mageren“ 50er Jahren auch auf den Lande sehr stark entwickelt; es zogen immer mehr Leute in die Berge. Man lernte Freunde kennen, vor allem einige aus Bozen; eine Freundschaft über die Dorfgrenzen hinaus entstand. Hier sollte ganz besonders den Boznern Alfons Obermayr und Karl Ronchetti gedankt sein, die sich gerne in unserer Mitte aufgehalten haben und die uns sehr viel erzählen und empfehlen konnten.

Es war also soweit: 1956 wurde die Ortstelle Nals der AVS Sektion Bozen ins Leben gerufen. Ander Telser wurde als Ortsstellenleiter bestellt: er vertrat die noch kleine Gemeinschaft nach inne und außen.

Drei Jahre bestand die Ortstelle bis man sich dazu entschloß, eine eigene Sektion im AVS zu gründen. Zunächst war die Namenswahl ein kleines Problem: die Sektion Lana bestand ja schon, man wollte sich also ein  kleinwenig absichern; so wurde für „Sektion Etschtal“ entschieden- der Grund dafür sollte für alle klar sein; auf alle Fälle eine kluge Entscheidung. Von Bozen kam dann 1959 grünes Licht; die „Sektion Etschtal“ mit Sitz in Nals wurde gegründet.

Die Festrede anlässlich der Gründung wurde vom damaligen 1. Vorsitzenden des AVS, Dipl.Kfm. Hanns Forcher-Mayr gehalten. Er war auch später noch immer ein Freund und Gönner unserer Sektion. Außerdem waren wieder vielen Freunde aus Bozen gekommen, die man ja bereits kannte. Es waren damals bereits über 120 Mitglieder; Leute nicht nur aus Nals, sondern auch von Terlan,  Andrian,  Siebeneich, Gargazon, Vilpian,Burgstall, Frangart und Prissian.

In den darauf folgenden Jahre entwickelte sich unsere Sektion zu einer starken Gemeinschaft. Die Mitgliederzahl stieg ständig, die Begeisterung, in die heimatliche Bergwelt zu ziehen, wuchs. Im Jahre 1960 besuchten bereits vier Jugendliche der Sektion eine BRD-Ausbildungswoche am Karerpaß,auch das Klettern hauptsächlich in den Dolomiten begann. In diesem Jahr wurde auch der Hochgebirgsclub, eine Bergsteigerguppe  innerhalb der Sektion gegründet. Im Jahre 1963 entstand die erste Jugendgruppe innerhalb der Sektion, die in den Jahren mit viel Erfolg weitergeführt wurde.

Aber leider, wie so oft kommen nach guten Zeiten wieder schlechtere. Und so kam es, daß die Sektion mit Jahresende 1972 ihre Tätigkeit einstellte. Viele von uns kennen ja noch diese verflixten Siebzigerjahre, die leider auch in unserer Sektion Spuren hinterlassen haben: die Gemeinschaft verlor an Wert; man wollte eigene, bessere Wege gehen; man kam mit so manchen einfach nicht mehr so zurecht. In den Jahren 1973 und 1974 traten viele Mitglieder andern Sektionen des AVS bei.

Erst im Jahre 1975 wurde die Tätigkeit in der Sektion wieder aufgenommen, und seit dieser Zeit gab es einen ständigen Aufschwung, sei es die Anzahl der Mitglieder betreffend wie auch bei andern Leistungen und Unternehmungen. Zu diesen Wiedererwachen hat nun wieder Ander Telser und mit ihm Karl Rauch beigetragen. Gerade diesen beiden gelang es, eine Mannschaft zusammenzustellen, die keine Arbeit und keine Mühe gescheut hat, um die Sektion wieder neu zu beleben. Es konnten wieder die Mitglieder der früheren Jahre gewonnen werden, und es kamen immer wieder neue dazu; in diesen Jahren konnte der größte Zuwachs an Mitgliedern verzeichnet werden. Im Jahre 1975 übernahm Anny Unterholzner die Jugendgruppe, die sie mit sehr viel Geschick und Aufopferung aufbaute. 1976 kam Paul Pezzei dazu, und mit diesem Gespann gelang es, eine überaus starke Gruppe in der Sektion aufzubauen. In den Jahren 1979 /1980 waren nicht weniger als 100 Mitglider unter 18 Jahren- also mehr als ein Drittel aller Mitglieder waren Jugendliche. Im Jahre 1980 bekam die Sektion eine Außenstelle, und zwar die Ortsstelle Mölten. Als Leiter der Außenstelle wurde Josef Schötzer bestimmt.

Am 25. Juli 1985 konnte das 25 jährige Bstehen der Sektion gefeiert werden. Zu diesen Anlaß traf man sich im Haus der Dorfgemeinschaft in Vilpian. Zahlreiche Mitglieder, aber auch Gäste von auswerts waren gekommen.

Ende 1985 dann einer der Höhepunkte in der Geschichte der Sektion: die Einweihung und Übernahme des Jugendheimes im Haus der Vereine in Nals, benannt nach Karl Rauch. Man war ja vorher vielfach auf „Wanderschaft“. Von Beginn der Tätigkeit für etwa zehn Jahre hatte man ein Lokal bei Josef Windegger ( heute Pension Vorhauser ) angemietet. Infolge des Umbaus des Hofes mußte dieses Lokal geräumt werden. Gefunden wurde ein neuer Raum beim Törggelehof in Nals; es war eine Küche mit einen kleinen Holzofen, der im Winter angeheizt werden konnte; in den warmen Monaten saß man vor dem Hause unter dem großen Kirschbaumund erledigte dort die Vereinsangelegenheiten. Als mit dem Bau des Hauses der Vereine in Nals begonnen wurde, konnte auch unserer Sektion eine Unterkunft zugewiesen werden. An dieser Stelle dei dem damaligen Bürgermeister Herrn Peter Kollman ein herzliches Dankeschön gesagt für seinen Einsatz für unser Anliegen. Wie wir alle wissen, handelt es sich um schöne, sehr gemütliche Räumlichkeiten mit Vesammlungssaal,  Sitzungssaal und Geräteraum; eine schöne Kletterwand gibs auch noch dazu.

Zur Einweihung des neuen Sitzes konnte der damalige 1. Vorsitzende Luis Ebner sehr viele Gäste begüßen, unter anderen Toni Preindl, Luis Vonmetz und den damaligen Landesrat Siegfrid Messner. Diese neue Unterkunft verdanken wir nicht zuletzt dem kurz vor der Einweihung verstorbenen 1. Vorstand Karl Rauch. Er hat sehr viele Stunden, ja Tage und Wochen unentgeltlich für diese Lokale gearbeitet, er besorgte das notwendige Geld zur Finanzierung – es waren immerhin etwa 30 Milionen  Lire notwendig – und zeichnete auch für die Einrichtung und Ausststtung des Lokals verantwortlich.

Inzwischen sind nun wieder einige Jahre vergangen,recht erfolgreiche für die Sektion. Daß dies alles erreicht werden konnte, liegt auch daran,daß die Mitglieder ihrer  Sektion immer wiederzur Seite gestanden  sind und ihre Treue gehalten haben; es liegt aber auch an der vielseitigen Mitarbeit seitens der Vorstands – und Ausschußmitglieder sowie der Ortsvertreter